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#166 Recruiting leicht gemacht: Francisco Otto zu Gast im Interview

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Smart Recruiting mit Francisco Otto

Dieses Mal im IT-founder Podcast:

Du kennst jemanden, der diesen Podcast hören sollte? Teile dein Wissen:

Francisco Otto ist Experte für Personalgewinnung und gibt mir im Interview spannende Einblicke in seine Arbeit. Hast du schon mal überlegt, ob es nicht praktisch wäre, angestellt zu sein und dennoch seiner selbstständigen Arbeit nachgehen zu können? Auch zu diesem Thema gibt es interessante Fakten und Tipps von Francisco. Außerdem gibt er dir einen Leitfaden zu LinkedIn an die Hand, wenn es darum geht, über Content Marketing und Videos auf der Plattform neue Kunden zu finden.

Seibert Media: Eine offene Unternehmensstruktur für mehr Effizienz

Ein Teil von Franciscos Arbeit besteht darin, das Tool Draw.io zu betreuen. Draw.io ist eine Visualisierungssoftware und Francisco vermarktet diese nicht nur, sondern kümmert sich auch um Sales und Marketing. Sein Vorteil: Seibert Media, wo er angestellt arbeitet, hat eine sehr offene Unternehmensstruktur, die es allen Mitarbeitern ermöglicht, in sämtlichen Bereichen tätig zu werden.

Entsprechend kann er sich auch um die Themen Mitarbeitergewinnung und Online-Marketing kümmern, wenn ihm danach ist – was genau das ist, was er in Vollzeit bereits in seiner Selbstständigkeit tut: Mitarbeiter über eine selbstentwickelte Software finden. In der IT ist er schon seit Jahrzehnten Zuhause. 1999 startete er seine Karriere mit dem Thema digitale Fotografie, danach ging er ins E-Commerce und landete schließlich in der Programmiererei. Wissbegierigkeit ist auch eine Eigenschaft, die seinen Freunden immer wieder auffällt, wie er mir erzählt:

„Mein bester Freund würde mich wahrscheinlich als einen sehr neugierigen und wissbegierigen Menschen beschreiben. Ich bin in der IT Zuhause und finde Informatik oder alles rund um Software hochspannend.“
Corona schließlich ließ ihn seine Selbstständigkeit hinten anstellen und lieber nochmal eine feste Stelle suchen. Auch, wenn es mit dem Softwareprodukt nun langsamer voran geht, hat er diese Lösung nicht bereut.

Der Start in die Selbstständigkeit

Tatsächlich kennt Francisco selbstständiges Arbeiten von Kindesbeinen an: Sowohl seine Mutter, als auch seine Großväter hatten immer eigene Läden. Sein eigenes erstes „Business“ startete er bereits in der Schule, als er die damals hochprominenten Windows Start Screens auf Disketten verkaufte.
Später wurde er noch mutiger und handelte an seiner Schule mit Import-Souvenirs aus seiner Zweitheimat Guatemala. Richtig ernst wurde es mit 15: „Ich habe dann als 15-jähriger tatsächlich angefangen, neben der Schule IT-Unterricht für die Generation 50+ zu geben und ihnen Windows und später Mac beizubringen.“

2017 erst folgte dann die erste Gründung, Francisco war am Startup Inga. mitbeteiligt. Hier ging es das erste Mal um das Thema Mitarbeitergewinnung mithilfe von Bots und Kampagnen. 2019 hat er schließlich Inga. verlassen und sein eigenes Recruiting-Produkt gelauncht.
Die wichtigste Eigenschaft, damit eine parallele Selbstständigkeit zum Angestelltenverhältnis funktioniert, ist laut Francisco ein entspannter Arbeitgeber. Support von Chefseite sei essentiell, damit solch ein Projekt Zukunft hat.

Service für digitale Unterstützung

Ich habe Francisco gefragt, wie ein solches Produkt entsteht, das einen (teil)automatisierten Service bereitstellt. Tatsächlich fiel der Startschuss zu dieser Lösung schon 2016, wie er mir erzählt: Der Papierkrieg der klassischen Bewerbungsphasen und die Frustration darüber, weshalb sich niemand bewirbt, brachten ihn dazu, es besser machen zu wollen. Bewerben sollte mehr sein, als Frustration für die Kandidaten. Angst vor Ablehnung und der Zwang, seine Unterlagen stets aktuell zu halten, sollten nicht den Bewerbungsablauf dominieren. Erste Abhilfe schaffte die Skalierung der Dienstleistung:

„Wir haben uns halt gefragt, wie man die Reibungsverluste verringern kann. Also haben wir uns die Dienstleistung angeschaut: Wir bewerben Jobs, es kommen Bewerbungen herein, hurra. Und sehr schnell haben wir dann eben geschaut, wie man die Reibung da raus bekommt und wie man das zum Skalieren bringen kann, was für Dinge es wirklich braucht und welche man weglassen kann.“

Bemerkenswert finde ich die Vorgehensweise des Gründers. Statt zu schauen, wie man die Software aufsetzen kann, hat er lieber nach dem Problem geschaut und dieses auch benannt. Das ist ein ganz großer Erfolgsfaktor, ein reales Problem zu identifizieren. Vor allem, wenn es dann auch noch reale Kunden gibt, die dieses Problem gelöst haben wollen. Ein weiterer Tipp von Francisco: Nicht von Techniktrends blenden lassen. Technisch hätte er einige Späße mehr herausholen können, doch diese Lösungen wären aus seiner Sicht nicht der Kern der Sache gewesen.

„Bei uns war es so, wir haben einfach gesehen, es macht mehr Spaß, einem Chat Fragen zu beantworten, als ein ellenlanges Formular zu bedienen. Das ist einfach spielerischer (…). Wir haben dann den Chatbot extrem runtergedumpt, seine Aufgabe war es,  über den Datenschutz zu informieren, dann zu sagen, schau mal, hier sind nochmal die Rahmendaten zum Job. Dann hat der Qualifizierungsfragen zu stellen und dann den Kandidaten die persönlichen Daten abzunehmen, beziehungsweise die Handynummer zu validieren. Also es war so ein ganz strenger Prozess (…), es war einfach ein schlaues Formular, wenn man's mal klar formuliert, aber es macht halt mehr Spaß als ein Formular und auch wenn ich dann lese, in so einer Werbeanzeige, bewirb dich in drei Minuten per Chat.“

Baukasten & No-Code: Wenn der Kunde sich selbst hilft

Am meisten faszinierte Francisco jedoch die Unendlichkeit an Möglichkeiten, die eine solche Softwareentwicklung bietet. Das Programm kann Mails verschicken und ermöglicht sogar dem Kunden, sich selbst zu helfen. Das ist für Francisco der heilige Gral. Hilfreich bei der Umsetzung ist dafür die No-Code-Bewegung. Die Tools und Lösungen sind einfach gehalten und erfordern keine tiefergehenden Programmierkenntnisse. Ein paar Knopfdrücke und der Kunde hat seinen Chatbot selbst erstellt.

Ebenfalls als super nutzerfreundlich beschreibt Francisco mir die Interface-Möglichkeiten bei WordPress. Eine schier unendliche Anzahl an Plug-ins und die Erweiterbarkeit machen den Anbieter zum Top-Baukasten für diverse Needs der Kunden. Auch intern nutzt Francisco diese Möglichkeit gerne, zuletzt für die Tierarztpraxis in seiner Familie. Statt bei jemandem für 50 Euro einen Service zu buchen, konnten die Plug-ins für eine Onlinebuchungsmöglichkeit in ein paar Stunden Eigenarbeit simpel eigenständig realisiert werden.

LinkedIn: Kundenakquise & Content Marketing

Seine B2B-Softwarekunden akquiriert Francisco ganz klassisch über LinkedIn. Die Möglichkeiten, um die richtigen Menschen anzusprechen, faszinieren ihn dort sehr. Auch kann man in alle Richtungen Netzwerke aufbauen, ob mit Interessenten, Vertriebspartnern oder dem eigenen Team. Für seine Arbeit mit LinkedIn ist ihm seine Anstellung eine große Hilfe: Die Agentur arbeitet regelmäßig auf der Plattform und so hat Francisco die Möglichkeit, in verschiedene Tools und Kampagnen Einblicke zu erhalten, die ihm für seine eigene Arbeitsweise weiterhelfen.

Von Fremdnetzwerken rät Francisco jedoch entschieden ab: „Vernetzen hilft und es macht durchaus Sinn, ein Netzwerk von Menschen zu haben, die aus der Branche kommen oder ähnliche Interessen haben. Ich kenne das auch durchaus so, dass man sich Bewerber mal auf LinkedIn anschaut, wo sie kommentieren und interagieren, was die Steckenpferde sind. Das ist sehr wertvoll und ich habe über mein Netzwerk auch schon mehrfach Aufträge generieren können. (…) Ich würde aber nicht unbedingt dazu raten, gigantisch große, unbekannte Netzwerke aufzubauen und jeden hinzuzufügen. Habe ich probiert und dadurch habe ich viele Personen in meinem Netzwerk, die mich gar nicht kennen. Ich bin da nicht überzeugt von.“

Auch im Bereich Marketing sieht Francisco bei LinkedIn hohe Potenziale. Wir haben uns den Use Case Fotograf angeschaut und aufgedröselt, wie man vorgehen sollte, wenn man einer kalten Zielgruppe sein Tool anbieten will. Franciscos Tipp: Content Marketing. Man sollte der Zielgruppe über Videos zeigen, dass man die Probleme erkannt und eine Lösung für diese kreiert hat. Praktisch hierbei: Man kann über dem Studio stehen. Man hat die Möglichkeit, Dinge anzusprechen, die man selbst als Fotostudio gegenüber der Konkurrenz des Wettbewerbs wegen öffentlich nicht ansprechen sollte.

Voraussetzung für ein gelungenes Content Marketing ist jedoch, die Zielgruppe mit ihren Problemen bestens zu kennen. Im Voraus müssen also viele gute Gespräche mit Zielkunden geführt werden. Wenn das die Probleme erfasst sind, können Videos eine viel engere Verbindung zur Zielgruppe schaffen als beispielsweise Blogposts. Die Videos dürfen bereits mit einem Call-to-Action abschließen und die Zielgruppe darüber informieren, dass eine hervorragende Lösung bereitsteht.

Über gelungenes Content Marketing werden also neue Interessenten aktiv auf dich zukommen. Daher wird hier auch der Begriff Inbound Marketing verwendet.

 
In der Podcastfolge zum Interview gibt Francisco dir hilfreiche Tipps, wie du deine Angst verlierst, dich im Video auf LinkedIn zu präsentieren und wie du dich optimal vorbereiten kannst. Auch erfährst du, was bei der Videoproduktion zu beachten ist. Es gibt wie immer auch ein Video zur Folge. Das findest du auf meinem Youtube-Kanal.

Übrigens zahlst du bei LinkedIn nicht jede Impression wie bei Facebook, sondern du zahlst erst bei Klick, also erst bei wirklichem Interesse. Für Francisco ist hier die beste Methode, verschiedene Varianten auszutesten. Im schlimmsten Fall verlierst du ein paar Euro Testbudget, aber grob etwas falsch machen kannst du nicht. Für erste Erkenntnisse brauchst du zudem auch kein riesen Budget, wenn du gerade startest. Franciscos Richtwert liegt bei 500 bis 1000 Euro. Damit solltest du genug Daten herausziehen können, um deine weiteren Kampagnen darauf aufzubauen und zu optimieren.

Die smarte Art, neue Mitarbeiter zu akquirieren

Viele Unternehmen kennen das: Plötzlich ziehst du jede Menge Kunden an, kommst aber mit der Arbeit nicht hinterher. Du brauchst neue Mitarbeiter. Franciscos eigenes Tool ist für die Mitarbeitergewinnung eine große Hilfe, daher habe ich ihn auch dazu ausgefragt. Aktuell wird seine Hilfe zumeist als Reseller genutzt: Unternehmen geben ihm fünf Qualifizierungsfragen für die Bewerber, einen Link zur Stellenanzeige und ein Budget für die Reichweite.  Franciscos Aufgabe besteht dann darin, mehrere tausend Menschen anzusprechen. Seiner Software gibt er dafür ein Budget vor, aus welchem die Maschinerie die Kampagnen erstellt und Mitarbeiter sucht.

Die Bewerbungsgespräche führt der Kunde später selbst, Francisco ist dafür da, „an den Bäumen zu rütteln, damit möglichst viele Kandidaten, die latent wechselwillig sind, zu uns kommen.“ Die IT-Branche sei da nochmal eine andere Herausforderung, da der Wettbewerb höher ist. Hier muss man mit höheren Budgets kalkulieren. Tatsächlich sucht er noch testwillige IT-Unternehmen für diese Aufgabe! Falls du also gerne mit Francisco das Ganze mal ausprobieren möchtest, kannst du dich hier informieren: Speed Up Recruiting – Smart Marketing for your Recruiting Needs.

Falls du generell gerne mit Francisco in Kontakt kommen möchtest, findest du ihn unter Francisco Otto auf LinkedIn. Alternativ kannst du auch seine Webseite besuchen.

Ich danke Francisco sehr für dieses interessante Interview!

IT Founder

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About the author 

Tobias Ziegler

CEO von IT-founder.de, Gründer, Business-Coach und langjähriger Selbstständiger in der IT-Branche.
Als Gründer fühlst du dich vielleicht manchmal erschlagen von der Menge und Vielfalt der anstehenden Aufgaben. Ich zeige dir aus eigener Erfahrung, wie du mit deinem IT-Unternehmen erfolgreich startest und Fehler vermeidest!

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