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Familienvater, Basketball-Bundesliga-Schiri und IT-Spezialist für Health & Safety - das ist Julian Diel von FMT Consulting. Durch fundiertes Fachwissen und eine schicksalhafte Fügung darf er sich mit knapp 30 Jahren Geschäftsführer einer erfolgreichen IT-Firma nennen. Welche Herausforderungen ihm begegnet sind und wie er überhaupt zur IT kam, das erfährst du im Interview.
Basketball-Profi & IT-Spezialist: Das ist Julian Diel
Eigentlich wollte er selbst Basketballspieler werden, doch letzten Endes landete er im Schiri-Betrieb. Mit dem Heimatclub ging es schnell in die 2. Bundesliga. Ein arbeitsintensives Hobby, das jedoch für viel Leidenschaft und Abwechslung im Alltag sorgt, wie Julian selbst sagt.
Zur IT kam er tatsächlich über ein paar Umwege: Eigentlich fokussiert auf seinen Traum Medizinstudium, machten seine Noten ihm einen Strich durch die Rechnung. Die Lösung: ein Studium der medizinischen Informatik. Obwohl er nie eine gute Beziehung zum Programmieren an sich aufbauen konnte, blieb er dabei und der IT treu.
Als Angestellter arbeitete Julian schließlich mehrere Jahre in seiner Thematik, bis das Schicksal ihm eine Steilvorlage gab: Er wechselte durch den Tod seines Chefs in eine Rolle mit mehr Verantwortung, schließlich vom Angestellten- in den Geschäftsführerposten und verliebte sich obendrein in die Ex-Frau seines damaligen Chefs.
Stolperfallen auf dem Weg zum Erfolg: Wenn aus Kollegen Mitarbeiter werden
Seine heutige Lebensgefährtin unterstützte ihn sehr dabei, das Unternehmen am Laufen zu halten. Nach einiger Zeit war allerdings klar, dass sie sich mehr um die eigenen Kinder kümmern muss. Das hieß für Julian: Rauf in den Chefposten und zum Notar. Das Timing hätte nicht schlechter sein können: Kurz vor Corona machte das junge Paar den Geschäftsführerwechsel offiziell.
Mit der neuen Liebe und Position kamen neue Herausforderungen: Julians ehemalige Kollegen, teilweise Studienfreunde, wendeten ihm den Rücken zu. Das Problem dabei: Es gab nur sechs Mitarbeiter und alle sechs gingen. Aufträge gab es genug, doch durch Corona und die mangelnde Belegschaft wurde es schwierig.
Recruiting & Auftragsanpassung während Corona
Bestehende Kunden waren zwar skeptisch und verunsichert, behielten zum Großteil die Zusammenarbeit aber bei, wie Julian mir erzählt hat. Die Aufträge sollten jedoch an die neue Coronasituation angepasst werden. Also musste einerseits die Kapazität erfüllt werden, andererseits musste Julian jedoch in der prekären Krisensituation neue Mitarbeiter finden, die mit ihm die Aufträge stemmen würden.
Der größte Fehler war rückblickend der, es allen recht machen zu wollen. Es war immer ein Gerenne. (...) Ja, wir haben Kunden verloren, aber denen, die hinter uns standen, denen musste ich nichts recht machen. Die haben es verstanden. Die, die gegangen sind, sind die, denen ich immer alles recht machen wollte. Das war einfach unnötig.
Julian Diel
Nach vier Monaten durchpowern und "Nanny für alles", wie Julian seine Aufgabe als Geschäftsführer selbst beschreibt, kurz vorm Burnout, war endlich alles in trockenen Tüchern. Mittlerweile gibt es ein Team von 8 Mitarbeitern und Julian kann sich gut auf seine Leute verlassen. Seine Partnerin hat daran einen großen Anteil: Sie hat ihm stets, privat wie beruflich, den Rücken freigehalten und so ermöglicht, alles strukturiert aufzubauen.
Durch Schulungen und Weiterbildungen gewährleistet Julian heute, dass das Unternehmen weiter wachsen kann - und zwar nachhaltig. Sein Go-To für neue Kunden: Mundpropaganda. Gerade seine großen Kunden haben ihn gerne weiterempfohlen - in einer Nische wie Health & Safety ein dankbares Unterfangen.
Für neue Mitarbeiter nutzt Julian am liebsten LinkedIn - der überschaubare Preis für Kampagnen und die Treffsicherheit machen ihn dort wesentlich zufriedener, wie er sagt. Stepstone und ähnliche Plattformen verlangen ein vielfaches mehr für die Anzeigen, spucken auch mehr Bewerber aus, aber oftmals lösen sich diese aufgrund der konkurrierenden Unternehmen schnell in Wohlgefallen auf.
Nach dem Stress kommt die Zeit für neue Ideen
Nachdem er das Unternehmen erfolgreich wieder auf Kurs gebracht hat, hatte Julian auch endlich wieder den Kopf frei für neue Ideen: Durch den Kontakt eines befreundeten Basketball-Schiris entstand eine Art Startup: Chip4you.
Sein Kollege wünschte digitale Visitenkarten für seine Kunden - kaum ausgesprochen, war die Umsetzung geboren. Das Ganze funktioniert wie eine Scheckkarte auf Basis einer NFC-Technologie, die an das Handy des Gegenübers gehalten wird und so alle Geschäftsdaten übermittelt. Besonders clever: Es gibt eine Weboberfläche, in der man alle Daten beliebig ändern kann - ohne etliche gedruckte Visitenkarten vernichten zu müssen.
NFC (Near Field Communication) war für Julian schon früher attraktiv gewesen, es fehlte jedoch immer an konkreten Fällen, die den Einsatz notwendig gemacht hätten. Mittlerweile ist die Umsetzung von NFC-Chip-Ideen ein eigenes kleines Business geworden.
Was rätst du anderen Gründern und Jungunternehmern?
Lass dich nicht unterkriegen und versuch nicht, es immer allen recht zu machen. So verkaufst du dich nicht unter Wert und erlangst langfristigen Erfolg.
Julian Diel
Infos zu Julians Kleinprojekt findest du unter Chip4you.
Das Hauptunternehmen ist unter FMT Consulting zu finden.
Wenn du mit Julian in Kontakt kommen möchtest, kannst du ihn unter Julian Diel auf LinkedIn finden.
Danke, Julian, für dieses interessante und motivierende Gespräch!