Dieses Mal im IT-founder Podcast:
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Stephan Domke war ein typischer Angestellter, bevor er sich traute, sein eigenes Unternehmen INPROCON zu gründen. Heute hilft er seinen Kunden dabei, Prozesse im Unternehmen effizient zu automatisieren. Wie es zu diesem Schritt kam und wie er die Unternehmensstruktur der Holding für seinen Erfolg nutzt, das erzählt er mir im Interview.
Selbstständigkeit geht nicht ohne Risiko
Seine Freunde beschreiben Stephans Arbeit als stets gut analysiert und mit viel Liebe zum Detail. Stephan gilt als Macher und kein Lasser. Er selbst bezeichnet sich als zuverlässig und sagt von sich, dass sein Perfektionismus ihm gerne im Weg steht. Doch auch das hält ihn nicht davon ab, sein Ding durchzuziehen.
Gebürtig aus Stuttgart, bekam er eine für ihn typisch schwäbische Erziehung: „Ich habe dann so eine schwäbische Erziehung genießen dürfen. Das heißt, wechsel niemals deinen Arbeitgeber, das ist hochriskant. Das sind so die Werte, die mir meine Eltern mitgegeben haben.“
Nach ersten Berührungspunkten bereits zur Schulzeit, entschied sich Stephan nach seinem Abschluss dazu, Versicherungswesen zu studieren. Nach Projektgeschäften und einer Zeit in der Unternehmensberatung spielte er schließlich mit dem Gedanken, „es besser machen zu wollen“.
Die Herausforderung dabei: Seine Frau war gerade schwanger. „Meine Frau war gerade schwanger mit unserer ersten Tochter und das hat dazu geführt, dass ich im Freundeskreis mal erzählt habe, was ich plane. Im Wesentlichen gab’s im Einklang nur ein Feedback, meine Frau war die einzige Ausnahme, die mir den Rücken gestärkt und mich sogar noch eher geschubst hat. Alle anderen haben gesagt, das kannst du nicht machen, du musst jetzt ein Kind ernähren, deine Frau arbeitet doch erstmal nicht, du kannst jetzt nicht den Schritt in die Selbstständigkeit gehen!“
Doch der Gegenwind war für Stephan noch zusätzlich motivierend. Er erzählt mir, dass er immer überzeugter wurde, je mehr Gegenwind er bekam. Auch schreckte ihn der Gedanke ab, zu tun, was alle tun, weil er dann wäre wie alle – und das sei er einfach nicht. Seine gesammelte Erfahrung und die Stärkung durch seine Frau halfen ihm schließlich, den Absprung zu schaffen und den Mut nicht zu verlieren.
Vom Angestellten zum Founder
Das Besondere an Stephans know how: Er bringt zwei verschiedene Kompetenzen zusammen. Durch seine Erfahrung in den verschiedenen Positionen hat er sowohl Kundenwissen, als auch Methodenwissen. Dass es die Versicherungsbranche sein und bleiben soll, hat er nie infrage gestellt. Sein Start als Freelancer überzeugte ihn hingegen überhaupt nicht. Stephan war schnell klar, dass er als Founder agieren möchte. Mehr noch: Statt ein Einzelkämpfer zu sein, wollte er eine Kapitalgesellschaft. Sein Job: Kunden zu digitalem Erfolg verhelfen. Doch was heißt das?
In Kurzform verhilft Stephan seinen Kunden dazu, bereits bestehende Abläufe in hocheffiziente automatisierte Geschäftsprozesse zu transformieren. Seine Kunden sind zumeist Versicherungen mit eingestaubten IT-Systemen. Entsprechend sind die Prozesse im Unternehmen unflexibel, die Vertriebskanäle weit entfernt von Digitalisierung. Stephan fasste seine Arbeit so zusammen: Fehlerfrei funktionierende Automatisierungen, möglichst kosteneffizient und schnellstmöglich hergerichtet. „Das genau sind die Herausforderungen, mit denen wir uns täglich beschäftigen.“
Das Gute: Seine Kunden binden das Unternehmen meist frühzeitig in eine Zusammenarbeit ein. So weiß Stephan zeitnah, wo der Schuh drückt und kann effizient helfen. Seine ganze Laufbahn fand sehr kundenorientiert statt, immer waren die Probleme der Kunden das Wichtigste. Das half ihm auch für seine Selbstständigkeit. Erste Kunden aus alten Projekten stimmten zu, den neuen Weg gemeinsam mit Stephan gehen zu wollen.
Junges Unternehmen in der Pandemie
Gegründet in 2018, mauserte sich das Unternehmen schnell zu einer Größe von 8-10 Beratern. Erste Projekte halten dem Unternehmen durch die ersten Jahre – dann kam Corona. Doch durch cleveres Management wurde diese Krise souverän gemeistert: „Dann kam die Pandemie, das heißt, wir haben erstmal einen Schritt vom Gas genommen und mussten erstmal abwarten, wie entwickelt sich der Projektmarkt für uns. Gibt es hohe Schließungszahlungen, müssen erstmal Kosten gespart werden. Und wo macht man das? Das ist klar – beim IT-Budget für Externe. Deshalb sind wir erstmal nicht weitergewachsen und am Ende so gut durch die Krise gekommen.“
Tatsächlich hat das junge Unternehmen nicht ein Projekt durch die Pandemie verloren. Mittlerweile stehen die Zeichen wieder auf Wachstum, wie Stephan mir verrät. Ohne ein bisschen Perfektionismus bei der Planung, sein tolles Team und die großartige Hilfe seiner Frau (die auch die Steuerberaterin ist) hätte er allerdings Schwierigkeiten gehabt, es bis hierhin zu schaffen. Ein anderer sehr relevanter Punkt: Stetiges Weiterlernen und Reinfuchsen in Themen, die für Stephan noch ausbaufähig sind. „Ich muss nicht alles alleine machen, aber trotzdem muss ich wissen und verstehen, was dahintersteckt.“ - Macht Sinn.
Steuern sparen dank Holding
Tatsächlich geht es für Stephan um drei Kapitalgesellschaften. Durch das stetige Wachstum und die damit verbundene Steuerlast kam immer häufiger die Frage auf, wie man es am besten von einem kleinen zu einem großen Unternehmen schafft, auch mit Blick auf die Zukunft. Nach „wochenlangen Überlegungen und zahlreichen Diskussionen auf dem Spielplatz“ stand für den Unternehmer das Upgrade der Firmenstruktur dann fest: Es soll eine Holding werden, in die man die operative GmbH mit einbringen kann.
Der größte Kostenblock war für das Unternehmen einfach die Steuer und daran wollte man effizient herumschrauben. Eine Holding bietet sich dafür natürlich perfekt an. Stephans Tipp an alle Gründer: „Wer eine Kapitalgesellschaft gründet und an sein Geschäftsmodell glaubt und davon überzeugt ist, dass das was wird, der sollte sich überlegen, ob es nicht direkt zu Beginn sinnvoll ist, eine Holding zu gründen und mit dieser Holding eben eine operative GmbH, mit der man dann durchstartet.“ In der Podcastfolge und im Video zur Folge erfährst du im Detail, wie die Unternehmer vorgegangen sind, um mit der Holding effektiv Steuern zu sparen.
Die Dritte im Bunde der neuen Unternehmensstruktur war neben der Holding und der operativen GmbH dann noch die vermögensverwaltende GmbH. Diese diente dann dazu, auf Gewinne, die aus der operativen GmbH ausgeschüttet wurden, ebenfalls Steuern zu sparen. Diese Konstellation hatte außerdem den Vorteil, dass Stephan auch Veräußerungsgewinne steuersparend unterbringen könnte, sollte er sich dazu entschließen, den operativen Teil des Unternehmens irgendwann zu veräußern. Dennoch sollte man auch die Kosten für solch ein Vorhaben nicht aus den Augen verlieren: Eine Holdingstruktur aufzubauen und zu halten kostet viel Geld. Stephan rät daher, eher erst ab einer Größenordnung von 50.000 Euro Gewinn oder mehr über solch ein Konstrukt nachzudenken.
Weiterer Vorteil einer Holding: Flexibilität für den Unternehmer
Der rein finanzielle Aspekt war aber nicht der einzige Grund für Stephan, eine Holdingstruktur aufzubauen. Zukünftig möchte er sich aus dem Tagesgeschäft rausnehmen und mehr auf einen Vollzeit-Unternehmerdenkenden umswitchen. Für ihn ist die Holding dafür das ideale Grundgerüst. Für diesen Zweck würde er zudem gerne einen Manager einstellen, der sich dann entsprechend um die Tagesaufgaben kümmert.
Sicherheit hatte Stephan keine für seinen Plan: „Die Sicherheit, dass es funktioniert, die habe ich für mich nicht. Aber die hatte ich in Vergangenheit auch nie und genau das ist der Punkt. Das sind die Challenges, die ich für mich suche und der Weg, den ich dafür gehen muss und die Art, wie ich das meister, die werden sich dann ergeben. (…) Sicherheit habe ich nicht, aber ich habe die Vision, dass es am Ende so aussehen wird und ich habe ein Bild, dass das am Ende so funktionieren wird. Wie ich dahin komme, muss ich dann schauen.“
Angst vorm Scheitern hat er dennoch nicht, denn jedes Mal, wenn etwas nicht klappt, „muss man es eben beim nächsten Mal besser machen.“ Für Stephan entsteht dennoch jedes Mal Fortschritt, denn es geht immer weiter. Wenn es am Ende überhaupt nicht funktioniert, muss optimiert werden und man macht es eben anders. Ich persönlich finde diese Einstellung bemerkenswert und denke, dass sie auch vielen Foundern da draußen Mut gibt und ein wenig die Skepsis und Angst nimmt, den großen Schritt zu wagen.
Wenn du dich mit Stephan austauschen möchtest, kannst du das jederzeit gerne tun! Du kannst ihn bei LinkedIn unter Stephan Domke, Founder INPROCON, am besten kontaktieren. Alternativ geht das auch über die Webseite von INPROCON.
Sein persönlicher Tipp zum Schluss: „Ich bin kein Freund davon, nebenbei irgendwas zu machen, sondern Vollzeit zu machen. Wenn man sich da wirklich drauf konzentriert, dann ist die Erfolgsaussicht viel größer. Das ist meine persönliche Meinung. Und dann auch wirklich machen und nicht nur im Kopf irgendwas ablaufen lassen, irgendein Drehbuch, sondern das auch umsetzen. Es wird von Anfang an manches nicht funktionieren. Aber es wird Wege geben, die sich dann eröffnen, um diese Probleme einfach zu lösen und am Ende funktioniert's.“
Wenn du noch allgemeine Fragen zum Start deines Business hast oder mit deiner Idee nicht weiterkommst, dann kannst du dir gerne jederzeit einen Startup-Call mit mir buchen.
Ich wünsche dir noch ganz ganz viel Erfolg mit deinem Business!
Danke an Stephan für dieses interessante und spannende Interview!
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