fbpx

Software-Unternehmen gründen

9 Comments

Software Unternehmen gründen

Wie du dein Software Startup erfolgreich gründest und skalierst 

Viele Software-Entwickler wollen ihr eigenes Software Unternehmen gründen. Das Gute daran: Man kann ein Software Unternehmen gründen, ohne dafür viel investieren zu müssen.


Anders als bei klassischen Unternehmen ist kaum eine Investition in Ausstattung, Räume und Mitarbeiter nötig. Doch genauso einfach wie der Start ist auch das Scheitern. Denn nicht jede Software-Firma wird erfolgreich. Aber wie kann man ein erfolgreiches Software-Unternehmen gründen?

Ich diesem Beitrag gebe ich dir einen ausführlichen Überblick über die verschiedenen Arten von Software-Unternehmen, die Stolpersteine aber auch die Chancen, die damit verbunden sind. Denn in kaum einem anderen Bereich kann man so schnell erfolgreich wachsen, wie in der Software-Industrie.

software unternehmen gründen - die optionen

Du willst ein Software Unternehmen gründen, oder?


Warum es eine gute Idee ist, ein Software-Unternehmen zu gründen?

Ganz einfach: Es gibt viel zu wenig gute Software, einen riesigen Markt, der monatlich neue Möglichkeiten hervorbringt und du kannst dein Produkt an beliebig viele Menschen verkaufen. Wenn du aus der IT kommst, kannst du zudem dein Produkt ohne große Finanzierungskosten selbst herstellen.


Wenn du Programmierer bist, nutze eigene Ressourcen


Bei der Gründung deines Softwareunternehmens hast du natürlich als Programmierer die besten Karten. Du brauchst nicht in teure Entwickler zu investieren und kannst alles nach deinem eigenen Zeitplan selbst herstellen. Um dich auf deine Stärken zu konzentrieren, kannst du z.B. ein Team mit findigen Designern und Experten für Online-Marketing bilden.


Ein Software-Startup kann skalieren


Im Gegensatz zu einem Handwerker, Steuerberater oder jeder anderen Person, die einzelne Fälle bearbeitet oder individuelle Objekte/Arbeiten anbietet, musst du deine Software nur einmal schreiben und kannst sie ohne nennenswerte Mehrarbeit an 10 oder 10.000 Kunden verkaufen. Der Verkauf kann sogar voll automatisiert ablaufen, während du schläfst. Aus Sicht der Wertschöpfung ist das fast schon Magie - was für ein besseres Produkt kann es geben?


Erfahrungsbericht zur ersten Skalierungsstufe eines SaaS Unternehmens


Der Markt für Software-Unternehmen ist günstig


Vielleicht denkst du, dass es bereits so viel Software gibt und so viele Programmierer, die an eigenen Lösungen basteln, dass der Markt überlaufen ist. Weit gefehlt!

Um dir zu verdeutlichen, wie unterversorgt der Markt ist, hier ein paar Gedanken:

Erinnere dich an jedes Mal, das du dich über eine Software geärgert hast, die schlecht funktionierte, schlecht benutzbar oder überteuert war oder einfach nicht das abgebildet hat, was du benötigst. Dir dürften gleich einige Beispiele einfallen.

Überlege dir, wie viele Unternehmen und Branchen bis jetzt die Digitalisierung komplett oder teilweise verschlafen haben. Jetzt solltest du bereits eine lange Liste haben…

Nun führe dir zusätzlich vor Augen, dass die Hälfte der Weltbevölkerung noch nicht einmal online ist und um wie viel der Markt mit zunehmender Entwicklung noch wachsen wird.
Zudem veralten täglich viele Technologien, neue kommen hinzu… und Branchen werden auf den Kopf gestellt.
Vermutlich wirst nun auch du zu dem Schluss kommen, dass es viel zu wenig gute Software gibt und das Potenzial riesig ist. Du kannst also auch heute noch erfolgreich ein Software-Unternehmen gründen!


Brauche man für eine Software-Gründung einen Businessplan?


Der Businessplan wird immer dann benötigt, wenn du eine Finanzierung durch Dritte wie zum Beispiel Banken oder Investoren anstrebst. Generell hilft dir ein Businessplan natürlich auch, deine Geschäftsidee klarer auszuarbeiten und allein durch das Niederschreiben damit mehr Klarheit für die Umsetzung und die Erfolgsfaktoren zu erreichen. 

Wichtiger Tipp: Der Businessplan ist nicht für die Schublade geschrieben. Hole ihn gerade in der Gründungszeit immer wieder raus und feile daran. Denn im Rahmen der Gründung wirst du sicher einige Änderungen am ursprünglichen Konzept vornehmen. Halte den Plan für diesen Zweck daher lieber kurz und knackig, so verlierst du keine wertvolle Zeit und Fokus. 


Welche Rechtsform eignet sich für ein Software-Unternehmen? GmbH, UG & Co

Vor der Wahl der passenden Rechtsform für dein IT-Business stellen sich einige Fragen: Gründest du allein oder im Team? Möchtest du deine persönliche Dienstleistung anbieten, kannst du IT-Freelancer werden. Planst du den Verkauf von Produkten? Dann ist höchstwahrscheinlich eine Gewerbeanmeldung notwendig.

Als Team kommt eine GbR in Betracht. Um das Haftungsrisiko zu reduzieren, eignet sich besonders bei geringem Startkapital die Gründung einer UG (haftungsbeschränkt). 

Möchtest du gleich eine gut etablierte GmbH gründen, so benötigst du mindestens 12.500€ als Gründungseinlage. Diese Rechtsformen bieten besondere Vorteile, wenn du dein Unternehmen später verkaufen möchtest. Als Modell zum Steuernsparen eignet sich unter Umständen eine Holding-Struktur.


Mehr zu den Rechtsformen erfährst du hier:


Wie findest du die Idee für dein Software-Startup


In den seltensten Fällen funktioniert es, sich hinzusetzen und vorzunehmen, die Idee für das nächste durchschlagende Software-Startup zu entwickeln. So funktioniert Kreativität einfach nicht – sondern sie baut auf Bekanntem auf oder entsteht aus Frustration über ein ungelöstes Problem. Daher ist der wichtigste Schritt, dir vor Augen zu halten, was Software lösen kann und dann mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Oft ist die Lösung auch umso besser, je einfacher sie ist.
 
Softwareunternehmen gründen mit zwei sehr lukrativen Quellen für Ideen:
Eine gute Inspiration sind zum Beispiel interne Kenntnisse. Es handelt sich hier um Branchen oder Prozesse, die du oder jemand aus deinem Umfeld kennt und in denen es immer wieder Probleme gibt, die durch Software lösbar wären. Im besten Fall kosten diese Probleme immer wieder Geld, Arbeitszeit und Nerven. Der perfekte Beginn einer neuen Softwareidee!

Die zweite Möglichkeit ist das sogenannte Huckepack-Business. Du schreibst ein hilfreiches Tool, einen Vermittler oder ein Addon für eine andere Software, die bereits viel genutzt und am besten auch hoch bezahlt wird. Auf diese Weise hast du sofort zahlungsbereite Abnehmer. Oft entstehen gerade in solchen Umfeldern einfache und technisch leicht umsetzbare Lösungen, die trotzdem sehr gut bezahlt werden.


Software as a Service (SaaS) oder Server-Client-Applikation?


Die Wahl hängt hauptsächlich vom Einsatzgebiet der Software ab. Zuerst muss also danach geschaut werden, was technisch und von der geplanten Nutzung her Sinn macht.

In geeigneten Anwendungsfällen tendieren aber immer mehr Anbieter dazu, client-basierte Lösungen in Software as a Service (SaaS) umzuwandeln. Diese ermöglicht eine bessere Kontrolle über Lizenzen und Distribution, auch können in vielen Fällen Kompatibilitätsprobleme mit verschiedenen End-Systemen umgangen werden. Zudem können Updates einfach direkt an der SaaS-Applikation durchgeführt werden.


Software-Unternehmen gründen: Mobile App entwickeln?


Auch im Mobile-Bereich gibt es wie in jedem Softwarezweig noch viel Potenzial für den findigen Unternehmer. Allerdings sind inzwischen die Zeiten vorbei, in denen quasi jede „low budget“-App Chancen auf Downloads und Payments hatte. Nutzer sind ziemlich gesättigt und achten viel sorgsamer darauf, was sie installieren. Wenn du erwägst, eine Mobile-App zu schreiben, sollte sie also deutliche Alleinstellungsmerkmale aufweisen und auch ein brennendes Kundenbedürfnis lösen. Me-too-Produkte haben inzwischen kaum noch eine Chance. Eine Ausnahme bilden hier ggf. Kopien von Produkten, die es nur auf einer Plattform gibt (zumeist Apple / iOS) und die z.B. für Android nicht verfügbar sind.

Software Gründer sind oft Technologie-fokussiert

Du bist ein wirklich guter Entwickler. Das ist auch gut so! Als Softwareunternehmer haben wir neben der Technologie allerdings noch eine ganze Menge weiterer Themen, die über den Erfolg oder Misserfolg deiner Software-Firma entscheiden. 

Viel zu oft verlieren sich Gründer von Software-Startups in Technologie und Feature-Fragen. Dabei wird sehr genau auf eingesetzte Programmiersprachen, Plattformen, Frameworks und Code-Qualität geachtet.


Die beste App, das beste SaaS Produkt, der beste Programmcode wird nicht gekauft, wenn deine Interessenten nicht sehen, welchen Mehrwert es ihnen liefert.


Werde zum Kundenversteher und Mehrwert-Lieferant:

Der wichtigste Baustein für ein erfolgreiches Softwareunternehmen ist der Kunde. Und genau diesem solltest du einen Großteil deiner Aufmerksamkeit widmen. 


Erstelle ein Kundenprofil. Führe Gespräche und Interviews mit deinen Zielkunden. Notiere dir die Ergebnisse, Wünsche und Bedürfnisse deiner Kunden.


Wenn du es schaffst, deinen Kunden wirklich gut zu kennen und ihm Lösungen präsentierst, die klaren Mehrwert liefern, dann wird er deine Software gerne nutzen und ist auch bereit, dafür zu bezahlen. 

Gründung eines Softwareunternehmens : Verschiedene Grundmodelle

Das Geschäftsmodell hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung deines Unternehmens. Unterschiedliche Rahmenbedingungen und Ziele haben Einfluss auf die Wahl deines geeigneten Geschäftsmodells. 

Allein die Tatsache, dass du dir aktiv Gedanken dazu machst, ist schon ein Wettbewerbsvorteil zu den meisten Codern. Oft rutscht man einfach in die Selbständigkeit und versucht dann einfach das Beste draus zu machen. 

Die wichtigsten 3 Grundmodelle von Software Gründungen stelle ich dir jetzt vor:

Softwareentwicklung individueller Projekte  als reine Dienstleistung

Individual-Software Dienstleister 

Du entwickelst projektbezogen spezielle Software für deine Kunden als Dienstleistung

Vorteile

  • Ohne Kapital möglich
  • Sofort Startklar
    Fast ohne Vorbereitungszeit kannst du noch im ersten Monat deine ersten Aufträge gewinnen und umsetzen
  • Geringes Risiko
    Selbst wenn es nicht gleich optimal läuft, kannst du dein Softwareunternehmen jederzeit anpassen, ohne viel verloren zu haben.

Nachteile

  • Zeit gegen Geld
    Dein Einkommen ist stark an deine eingebrachte Zeit gekoppelt. Willst du mehr verdienen, musst du mehr Softwareprojekte umsetzen
  • Schwer skalierbar
    Um stark zu wachen benötigst du weitere Entwickler. Damit steigen auch deine Kosten deutlich.
  • Schwer wiederverwendbar
    Die individuell entwickelte Software gehört in der Regel deinen Kunden. Wenn du keine geeigneten Maßnahmen triffst, darfst du sich nicht wiederverwenden.

Zusammenfassung:

Gerade als unerfahrener Unternehmer mit wenig Rücklagen kannst du z.B. als freiberuflicher Softwareentwickler oder  auch als Individual-Software-Agentur schnell starten und Erfahrung sammeln. Für großes Wachstum ist dieses Modell nur sehr eingeschränkt geeignet.


Softwareentwicklung eigener Projekte, von denen einzelne Kopien verkauft und ggf. angepasst werden

Standard Software Anbieter 

Du entwickelst eine oder mehrere Software Applikationen und verkaufst diese

Vorteile

  • Skalierung über wiederholbares Standard-Produkt möglich
    Du kannst die Lizenz wieder und wieder verkaufen und daran verdienen.
  • Einfaches Geschäftsmodell
    Für deine Kunden ist es einfach verständlich, was sie von dir erhalten. Das reduziert Angebots-Zyklen.
  • Kaufmodell liefert hohe Erstumsätze
    Gerade beim Kauf von klassischen Software-Lizenzen ist der komplette Preis bereits zu Beginn fällig. Das wirkt sich positiv auf deinen Cashflow und deine Liquidität aus

Nachteile

  • Investition nötig
    Bis dein Software-Produkt marktreif ist, vergeht oft viel Zeit. Das kosten Geld und Ressourcen und ist nur mit der nötigen Finanzierung möglich.
  • Hoher Supportaufwand
    Durch inhomogene Infrastrukturen bei deinen Kunden steigt der Aufwand und die Komplexität im Support mit jedem neuen Kunden
  • Starke Schwankungen im Umsatz
    Läuft das Geschäft gut, bist du schnell in Implementierungen vergraben. Kommt dann die Akquise zu kurz, steht schon bald die nächste Flaute vor der Tür.

Zusammenfassung:

Ist es dir gelungen, ein wiederkehrendes Problem deiner Zielgruppe in einer Standard-Software zu lösen, so kannst du in die Welt des Produkt-Geschäftes starten. Dieses Modell eignet sich für eine mittlere Skalierung und gerade zum Start auch für hochpreisige Applikationen im B2B Umfeld.


Softwareentwicklung eigener Projekte, die gegen eine Nutzungsgebühr vermietet und von einem selbst betrieben werden

Software as a Service Anbieter 

Deine Software wird zentral online betrieben und du verkaufst Zugänge dazu 

Vorteile

  • Perfekt für die Skalierung
    Dein Aufwand steigt mit jedem neuen Kunden nur noch minimal. Jetzt kannst du mit deinem SaaS Business so richtig wachsen.
  • Sehr Flexibel
    Da du die Applikation in deiner Umgebung betreibst, kannst du jederzeit Patches und Updates einspielen.
  • Nach Bedarf Wachsen
    Gerade als Gründer kannst du gut mit einem kleinen SaaS Produkt starten und nach und nach neue Feature erweitern
  • Hohe Stabilität durch monatlich / jährlich wiederkehrende  Umsätze

Nachteile

  • Hohe Komplexität
    Da dein Produkt neben der reinen Software auch die nötige Infrastruktur inkl. Sicherheit enthält, ist die Komplexität gerade zu Beginn hoch
  • Geringe Liquidität
    Gerade bei SaaS Angeboten wird oft mit Freemium Modellen oder geringen monatlichen Beträgen gearbeitet. Dies kann zu niedrigen Erstumsätzen, geringer Liquidität und langsamen Wachstum führen

Zusammenfassung:

Das SaaS Modell eignet sich besonders für wachstumsorientierte Software-Gründer und bietet eine optimale Grundlage für die Skalierung. Wichtig hierbei ist die aktive Steuerung der Liquidität für schnelles Wachstum und konsequente schlanke Ausrichtung an relevanten Kundenbedürfnissen.

So verdienen Software-Firmen Geld (Monetarisierung)

Es gibt verschiedene, sehr interessante Modelle, um deine Software zu verkaufen. Dabei scheinen Software as a Service und Cloud-Dienste den traditionellen Vertriebsmodellen den Rang abzulaufen.

Einmal-Kauf

Dies ist die einfachste Form des Software-Verkaufs. Der Kunde kauft die dauerhaften Nutzungsrechte an der aktuellen Version deiner Software. Beispielsweise wird der Lizenzschlüssel für die Nutzung auf einem einzigen PC oder pro Person verkauft. Gestaltungsspielraum gibt es noch bei der Frage, ob Updates oder neue Versionen inklusive sind oder einen neuen Kauf erfordern.

Fortlaufende Nutzungsgebühr oder Update-Berechtigung

Statt in einem Mal den vollen Betrag zu investieren, fällt es vielen Nutzern leichter, einen kleineren Teilbetrag zu zahlen. Zudem verdienst du auf Dauer oft deutlich mehr als bei einer Einmalzahlung und hast relativ verlässliche monatliche oder jährliche Einnahmen. Für diese Berechnung spielt die sogenannte „Churn-Rate“ eine Rolle, die den Zeitraum beschreibt, wie lange ein Nutzer z.B. durchschnittlich Abo-Kunde bleibt und dementsprechend, wie viel er über die Laufzeit hinweg zahlt.
Beispiele für große Unternehmen, die teure Einzellizenzen in monatliche Lizenzmodelle umgewandelt haben, sind Microsoft mit „Office 365“ oder Adobe (Photoshop und weitere High-End Grafikprogramme) mit der „Adobe Coud“.

Das Freemium-Modell

Du stellst eine kostenlose Basisversion deiner Software zur Verfügung und dein Geld verdienst du über bezahlte Funktionen für Poweruser. Nicht selten kommen insgesamt viel mehr Käufe durch ein Freemium-Modell zusammen als mit einem Modell, bei dem bereits die Basisversion kostenpflichtig ist.

Dieser Ansatz ist also beliebt, da du der maximalen Menge interessierter Nutzer ermöglichst, dein Produkt kostenlos zu testen. Hierdurch ist die Hemmschwelle sehr gering, das Produkt zu nutzen und die Werbung ist einfacher. Zudem besteht die Möglichkeit, dass dein Produkt auch von vielen Menschen genutzt wird, die zwar keinen Premiumaccount haben, aber anderen die bezahlte Version empfehlen.

Das „Pay to Win“ Modell

Auch wenn dieser Ansatz schon am Namen erkennen lässt, dass er aus dem Bereich der Videospiele stammt, kannst du ihn theoretisch überall anwenden, wo Menschen bereit sind, für Upgrades oder mehr Status zu bezahlen - beispielsweise bei Dating-Apps oder virtuellen Gütern.

Woher die Geldmittel nehmen, wenn du eine Softwarefirma gründen willst?

Wie du gesehen hast, gibt es viele Wege, den Traum deines eigenen Software-Unternehmens zu realisieren. Das gilt auch für die Finanzierung. Bei der Gründung von Software-Startups denken viele natürlich erst einmal an Gründer-Storys aus den USA, in denen ein 19-jähriger kühn eine Idee auf dem Whiteboard skizziert und zweistellige Millionenbeträge einfährt. Ein Unicorn Software-Unternehmen gründen ist nun auch nicht ganz so einfach. Gerade in Deutschland, wo bei „Wagniskapital“ selten Wagnisse eingegangen werden und eine allgemeine Technologieskepsis vorherrscht, ist es sogar unwahrscheinlich.

Finanzierungen durch Fremdkapital für die Eröffnung deiner Firma sind natürlich nicht ausgeschlossen, aber dazu später mehr.

Softwareunternehmen via Bootsprapping gründen 


Der gängigste und häufig erfolgreichste Weg für die Gründung von Softwareunternehmen ist das sogenannte „Bootstrapping“. Hier nutzt du deine eigenen Fähigkeiten oder tust dich mit ein paar Partnern zusammen und programmierst die Software einfach selbst.
Du versuchst schnellstmöglich Kunden zu finden, validierst auf diese Weise dein Geschäftsmodell und reinvestierst die Gewinne in weiteres Wachstum.  So kann es entweder unbegrenzt weitergehen, oder du nimmst zu einem späteren Zeitpunkt Kapital bei Banken oder Investoren auf, wenn deine Verhandlungsposition wesentlich besser ist.

Tobias Ziegler

Tobias Ziegler

Du möchtest mehr Kunden haben, als du brauchst, statt darum zu kämpfen genug Umsatz zu machen?

In diesem kostenlosen Webinar verrät dir Tobi, mit welchem System er und sein Team seit Jahren IT-Unternehmern und Freelancern helfen, Massen an neuen Kunden zu generieren:

Fremdkapital für die Gründung deines Software-Unternehmens

Oft entstehen Bootstrapping-Projekte neben dem Job, der das Geld verdient oder durch einen Nebenjob finanziert. Manchmal springen auch Familie und Freunde ein, um dich in der kritischen Phase zu unterstützen.

Der nächstgrößere Schritt ist es, einen „Business Angel“ zu finden. Diese Kleininvestoren sind Privatleute, die z.B. 1.000 – 50.000 investieren. Die Finanzierung ist unkompliziert und du musst „nur“ eine Person von deinem Konzept überzeugen.

Du kannst auch versuchen, Geld über eine Gründungsförderung oder über einen KFW-Kredit zu bekommen. Leider ist das gar nicht immer so einfach - aber machbar, wenn du schon über ein „wasserdichtes“ Konzept verfügst.

Ein weiterer Weg ist, dir deine Software vom ersten Kunden finanzieren zu lassen, der sie haben möchte oder die Software gleich mit einem Unternehmen als Partner zu finanzieren. Hier wird es aber bei der Überzeugungsarbeit und den Verträgen bereits komplizierter…

Softwareunternehmen gründen in der Wissenschaft: Komplexe, wissenslastige Projekte kommen auch über Hochschulförderungen, Gründung aus der UNI oder Joint-Ventures im Forschungsbereich zustande. Dieser Weg ist in einigen Bereichen sogar üblich. Allerdings erfüllen die meisten Ideen nicht diese speziellen Kriterien.

Als Letztes gibt es noch den Weg über Investoren, Inkubatoren und Venture Capitalists. Auch hier gibt es natürlich Erfolgsgeschichten. Ich möchte aber nichts beschönigen: auf diese Art Kapital zu erhalten, ist meistens sehr schwierig, langwierig und du wirst gerade in frühen Phasen deiner Gründung viele Geschäftsanteile abgeben müssen, wenn du diesen Weg beschreitest.

Man kann hier keine pauschale Aussage treffen. Für den Großteil der Softwareprojekte empfehle ich dir aber Bootstrapping, gerade wenn du in der Lage bist, deine Software selbst zu entwickeln. Also ran an den Speck, oder willst du gar kein Software-Unternehmen gründen?

About the author 

Tobias Ziegler

CEO von IT-founder.de, Gründer, Business-Coach und langjähriger Selbstständiger in der IT-Branche.
Als Gründer fühlst du dich vielleicht manchmal erschlagen von der Menge und Vielfalt der anstehenden Aufgaben. Ich zeige dir aus eigener Erfahrung, wie du mit deinem IT-Unternehmen erfolgreich startest und Fehler vermeidest!

  • Ein interessanter Artikel. Vielen Dank dafür.

    Besonders interessant finde ich den Abschnitt der Wahl der Rechtsform. Soweit ich es richtig verstehe, bietet man als Anbieter eines SaaS-basierten Dienstes ein Produkt an und landet im Gewerbe (UG/GmbH).

    Ich lese oft, dass Gründer 1 bis teilweise sogar 5 Jahre brauchen bis sich ihr Geschäft etabliert. Sie fangen mit dem kostenlosen Anbieten der SaaS-Dienste an und „bauen“ so ihren Marktanteil aus.

    Auf der anderen Seite, kann ich ja keine UG gründen und erhalten, die mehr als 2 Jahre Verluste schreibt (mtl. Fixraten für Server, Steuerberatung&-erstellung, etc.). Weißt du, wie solche Gründer anfangen und welche Geschäftsform sich dann eignet (oder brauche ich dann überhaupt eine Geschäftsform für den Anfang)?

    • Hi Bugra,
      es ist in der Tat eine große Herausforderung, ein SaaS Unternehmen in kurzer Zeit rentabel zu gestalten. Oft ist es auch gar nicht die Absicht der Gründer, denn Rentabilität und Wachstum können zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Prioritäten haben. Sprich: Wenn ich meine Finanzmittel in Wachstum investiere und damit schneller eine höhere Marktabdeckung (steigende Nutzerzahlen e.t.c.) erreiche, kann das äußerst sinnvoll sein.
      Das ist aus rechtlicher und steuerlicher Sicht nach meiner Erfahrung (ich bin kein Jurist oder STB…) gar kein Problem. Die größte Herausforderung ist eher, wie die Liquidität sichergestellt wird.
      Und genau da gilt es, ein klares und realistisches Bild über die Finanzierung des Startups zu haben. Sollen und wollen Investoren die Finanzmittel bereitstellen? Will ich aus eigener Kraft wachsen?

      Oft starten SaaS Unternehmen in Orientierung an Vorbildern der super erfolgreichen Startups. Sie konzentrieren sich auf die Entwicklung eines richtig guten Produktes. Nach dem (häufig viel zu späten) Launch kommt dann die Ernüchterung. Das Produkt wird einem nicht aus den Fingern gerissen. Kunden zu gewinnen ist harte Arbeit und kostet viel Geld oder Aufwand. Investoren rennen einem nicht die Bude ein.

      Aus meiner Sicht gilt es hier, aus einer Marketing- und Sales Sicht drauf zu schauen und so früh wie möglich Einkommensströme zu generieren. Die Monetarisierung eines SaaS Lösung ist eine Schlüsselaufgabe, die zur Risikoreduktion möglichst früh angegangen werden sollte.

      Im konkreten Fall unterstütze ich gerade eine SaaS Startup in einer Early Stage. Noch bevor eine Zeile Code geschrieben wurde, haben wir letzte Woche die ersten 3 zahlenden Kundinnen gewonnen. Diesen Schritt zu gehen und nicht das SaaS Produkt sondern den damit zu erreichenden Mehrwert zu verkaufen und reales Geld von realen Kunden zu erhalten, entscheidet über den Erfolg eines Unternehmens.

      Damit ist die Wahl der Rechtsform (ob Einzelunternehmen, GbR, UG, GmbH oder was auch immer) aus meiner Sicht nicht ausschlaggebend für die Frage der Rentabilität und Liquidität.

      Falls du Fragen dazu hast, frag gern einen Startup Call mit mir persönlich an: https://www.it-founder.de/lp/startup-call/
      Viele Grüße,
      Tobi

    • Ist man als Anbieter eines SaaS-basierten Dienstes wirklich automatisch im Topf „Gewerbe anmelden“? Oder kann nicht auch Freiberufler in Frage kommen?

  • Hallo,
    sehr interessanter Artikel!
    Er hat mir sehr geholfen, nur ein paar Sachen konnte ich nicht rauslesen, falls du sie mir beantworten könntest wäre ich dir sehr dankbar!

    Ich möchte eine Software entwickeln (Videospiel „Addon“) aber ich verstehe nicht ganz ob ich hier eine GmbH oder sonst was gründen soll, ich wäre alleine also in keinem Team.

    Weißt du zufällig auch wie is da dann mit den Steuern ausschaut? Im Endeffekt bin ich ja nicht der Endkunde als könnte die Steur theoretisch zurück verlangen oder schaut es da bei Programmierer anders aus?

    Falls dir ein paar Fragen komisch vorkommen tut es mir leid, ich bin noch ziemlich unerfahren in solchen Themen.

  • Hallo, danke für den wirklich sehr interessanten Beitrag.

    Ich habe eine frage, die leider nicht genau erläutert wurde. Ich würde gerne zunächst ein Einzelunternehmen (Kleingewerbe) gründen. Ich stelle Software selber her und verkaufe sie im Subscriptionmodell. Ich möchte mir die Option offen halten später in eine GmbH oder ähnlich umzuwandeln.

    Bei der Gewerbeanmeldung muss ich zu nächste die Kategorie „Handel“, Handwerk, Industrie oder sonstiges angeben“. Jeh nach dem was man auswählt, wird man einer entsprechenden Handelskammer zu geordnet. Ich hörte das ist wichtig, wenn man sich später du zu einer anderen Form umwandeln möchte.

    Ich welche Kategorie fällt denn die Herstellung und Vertrieb von Software?

    Vielen Dank schonmal!

    Mit freundlichen Grüßen,
    Alexander

    • Aloha Alexander,
      du entwickelst und handelst mit Software? Dann wird wahrscheinlich die IHK für dich zuständig sein 🙂
      Liebe Grüße, Tobi

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
    Trage dich ein um keine Neuigkeiten zu verpassen!
    >